Dienstag, 27. Oktober 2009

Anschnallen? Wozu das denn?

Anschnallen? Wozu das denn? Seit vielen Jahren fahre ich jetzt Auto, ich hatte noch nie einen Unfall. Ich fahre zwar täglich 200 km, aber ein Unfall passiert mir doch nicht. Und wenn, dann bestimmt kein schlimmer. Außerdem ist es ja erwiesen, dass auch das Anschnallen Gefahren in sich birgt, man kommt ja unter Umständen nicht aus seinem Auto heraus. Seitdem ich in der BILD-Zeitung gelesen habe, dass ein Mann sich mit dem Sicherheitsgurt bei einem Unfall stranguliert hat, rate ich auch jedem ganz dringend davon ab, sich anzuschnallen. In Explosiv auf RTL habe ich das übrigens auch gesehen! Ich schnalle auch meine Kinder nicht an, statistisch gesehen ist es ja schließlich unwahrscheinlich, dass ich einen Unfall habe. Ich weiß schon, was ich tue und lasse mir doch nicht von irgendwelchen Politikern reinreden.

Klingt das dämlich? Möchte man nicht geradezu herausschreien, dass das absolut verantwortungsloses Handeln darstellt?

Dann lasst uns das Wort "anschnallen" doch einmal durch "impfen" ersetzen, den Text etwas anpassen und schauen, ob wir dann noch der gleichen Meinung sind:

Impfen? Wozu das denn? Seit vielen Jahren lebe ich gut ohne Impfungen, ich wurde noch nie ernsthaft krank. Ich habe zwar täglich mit vielen Menschen zu tun, aber ich stecke mich nicht an. Und wenn, dann wird das bestimmt nicht schlimm. Außerdem ist es ja erwiesen, dass auch das Impfen Gefahren in sich birgt. Seitdem ich in der BILD-Zeitung gelesen habe, dass man auch durch das Impfen krank werden kann, rate ich auch jedem ganz dringend davon ab, sich impfen zu lassen. In Explosiv auf RTL kam ja auch ein Bericht, dass die Impfung gefährlich ist. Ich impfe auch meine Kinder nicht, statistisch gesehen ist es ja unwahrscheinlich, dass ausgerechnet sie an Masern, Windpocken oder einer Grippe sterben können. Ich weiß schon, was ich tue und lasse mir doch nicht von der WHO oder dem Robert-Koch-Institut reinreden. Alles nur Pharma-Lobby!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Grippe - Reloaded

Passend zum letzten Eintrag meinte Matthias, dem ich übrigens hiermit zu seiner neu entdeckten Medienkompetenz gratulieren will, mir nachfolgenden Wunsch für meinen morgigen ersten Arbeitstag nach der Krankenwoche mit auf den Weg zu geben:


Samstag, 24. Oktober 2009

Grippe: Neu, alt oder Schwein?

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie... Ich wurde vor einiger Zeit damit betraut, mir um solche Dinge wie "betriebliche Pandemieplanung" und ähnliches Gedanken zu machen. Anfänglich drohte ich an meinem eigenen inneren Widerstand zu scheitern. "Wofür braucht man denn diesen Mist?" fragte ich mich. Ich hielt die Schweinegrippenhysterie für maßlos übertrieben, von den Medien gemacht und wollte nicht in die gleiche Kerbe hauen wie RTL, Pro7 und so weiter. Ich sehe das nach wie vor so. Diese Woche Mittwoch war der Header in der BLÖD doch tatsächlich: Schweinegrippe, Professor befürchtet 35.000 Tote! Ich weigere mich, das jetzt näher zu kommentieren...

Wie auch immer, irgendwann besann ich mich darauf, in welchem Verein ich eigentlich arbeite und begann, über den Tellerrand des H1N1 hinauszuschauen und mich mit der Thematik Pandemie losgelöst von Schweine-, Mexico-, Neue- oder Mallorca-Grippe zu befassen und musste feststellen: In so ziemlich jedem Bereich beschäftigen wir uns mit Worst-Case-Szenarien. Im Bereich des Rettungsdienstes, im Bereich des Katastrophenschutzes, Zivil- und Bevölkerungsschutz... Nur wenn es um die drohende, zugegebenermaßen etwas abstraktere Gefahr einer Pandemie geht, dann tun wir das mit einem Schulterzucken ab. "Die von der Presse übertreiben ja..." Im gleichen Atemzug aber werden dutzende Artikel zitiert, die sich mit den Gefahren der Schweinegrippen-Impfung beschäftigen. Interessanterweise wird hier nicht übertrieben. Dass ein solcher Plan bei jedweder Art von Pandemie anwendbar ist, Vertretungsstrukturen klar geregelt, Infrastrukturen geschaffen werden und schlussendlich eine Handlungssicherheit darstellt, eine Planung, die bei Bedarf einfach nur aus der Schublade gezogen werden muss, das erkennen nur die wenigsten auf Anhieb.

Nun ja, nach einigen Widerständen wurden Handlungshilfen für die betriebliche Pandemieplanung ausgearbeitet und verbreitet. In einem weiteren Schritt wurde dank der glänzenden Vorarbeit benachbarter Verbände (warum immer das Rad neu erfinden?) ein Pandemieplan für die Geschäftsstelle ausgearbeitet, jetzt werden sich höhere Gremien damit befassen und irgendwann wird das verabschiedet werden.

Warum ich eingangs anfing mit "es entbehrt nicht einer gewissen Ironie..."? Nun ja, ich vermute, es hängt mit meinem Berlin-Trip zusammen, aber seit dem letzten Wochenende fülle ich Taschentücher, platzen mir die Lippen auf, belle ich, dass unser Hund neidisch wird, schniefe vor mich hin... Kurz: Ich hab ne Grippe. Ob es die Schweinegrippe ist? Vermutlich nicht, aber wie mir mein Hausarzt mitteilte, eigentlich auch schwierig, festzustellen. Es gibt keine Schnelltests. Und wenn ich eine Blutuntersuchung wollte, müsste ich diese selbst bezahlen. Mir gibt das zu denken... Woher haben die Sozialministerien der Länder dann ihre Zahlen? Woher wissen wir, dass es bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Deutschland 29.598 Fälle der Schweinegrippe gab? Fragen über Fragen und doch so wenig Antworten.

A propos "Fragen": Eine hätte ich dann doch noch! Warum wird man immer dann krank, wenn man es am allerwenigsten gebrauchen kann? Montag und Dienstag hätte ich zur IHK nach Nürnberg wollen um endlich meinen Fachwirt zum Ende zu bringen. Pustekuchen! Mit Fieber habe ich mir diese Reise erspart... Leider finden diese Prüfungen lediglich halbjährlich statt, das nächste mal also wieder im März oder April. Bei meinem Glück liegt der Termin derart ungünstig, dass er mit der Geburt unseres Sohnes kollidieren wird. Also wird es wohl Oktober 2010 werden, bis ich das endlich abgeschlossen habe.

Mittlerweile gehts mir wieder halbwegs gut, ich werde Montag endlich wieder zur Arbeit gehen. Hier zu Hause fällt mir dann doch die Decke auf den Kopf...

Montag, 12. Oktober 2009

Wenn einer eine Reise tut...

Heute morgen um 4 Uhr wurde ich unsanft durch das dröge *mööp möööp mööp* meines Weckers aus dem dank Unwetter ohnehin schlechten und nicht sonderlich ergiebigen Schlaf gerissen. Und warum? Genau, ich musste nach Berlin.

Um kurz vor 5 mit meiner Frau ins Auto, ab auf die Autobahn und um 5:35 Uhr dann am Stuttgart Airport angekommen. So, jetzt wird der Germanwings-Schalter gesucht. Ich muss dazu sagen, ich habe beim Terminal 4 das Auto an meine Frau übergeben... Und wo ist der Germanwings-Schalter? Klar! Nicht im Terminal 4, nein, der ist im Terminal 2... Also die 87.431 km Fußweg hinter mich gebracht um einchecken zu wollen. Vor mir ein Paar, das wegen 5 kg Übergepäck rumgezervt hat. Die 5 kg Übergepäck haben 50 € Aufpreis gekostet... Sie, dieser Sahel-Zone-Hungermodell-Verschnitt wirft mir einen Blick zu, den ich mal als anklagend empfand: "Und der Kerl muss nicht mehr zahlen, obwohl er mehr als das doppelte wie ich wiegt?" Nun ja, vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, gesagt hat sie es jedenfalls nicht. Nicht laut zumindest. Ach ja, das Boarding war natürlich im Terminal 3. Überflüssig, das zu erwähnen.

Gegen 6:15 Uhr dann das Boarding... Reihe 16, Sitz C. Ich gehe so durch die Reihen... 11, 12, 14, 15.. ah, da ist mein Platz (am Gang)... Und was fiel uns auf? Ja genau, die Reihe 13 gibts tatsächlich nicht im Flugzeug! Etwas erschüttert war ich dann, als in dieser Reihe noch zwei weitere gut gebaute Männer beinahe meines Kalibers sitzen. Nun ja, mit Schuhlöffeln und dem Wunsch nach einer großen Dose Vaseline haben wir unsere Luxushintern in die Sitze gequetscht. Anschnallen... Das nächste Problem... Mit Bauch einziehen und Luft anhalten hab ich den Gurt zubekommen. Und ja, mir ist das wirklich peinlich. Aber wartet mal ab, die Geschichte wird noch besser!

Irgendwann kam die zweite Busladung am Flugzeug an, jede Menge Menschen stürmen die Maschine. Steht ein Mitbürger vor mir und muffelt mich an "Eh, das ist mein Platz!" Ich schau auf meine Boardingkarte, vergleiche sie mit seiner und sage "Nö, das ist meiner, ich war zuerst da." Der gute hatte auch 16 C auf dem Ticket stehen... Kurze Zeit darauf löste sich das Problem mit der Durchsage der Saftschubse: "Es tut mir leid, dieses Flugzeug fliegt nach Berlin. Die Flugpassagiere nach Wien müssen wieder aussteigen, der Busfahrer ist zur falschen Maschine!" Schallendes Gelächter quittierte diese Aktion verständlicherweise. Es ist also definitiv doch möglich, ein falsches Flugzeug zu erwischen!

Nach dem dann die "richtige" zweite Busladung kam, stellte ich zu meiner Erleichterung fest, dass die Sitzreihe vor uns freigeblieben ist. Die Saftschu... äh... Stewardess nett angelächelt und gefragt, ob wir uns etwas umsetzen dürfen. Klar, kein Thema. Also ich eine Reihe nach vorn, ab an den Fensterplatz und dann... Ähm... Ist der Gurt am Fenster kürzer als der am Gang??? Tatsächlich, ich hab den Gurt nicht zubekommen. Schadensfrohes Gelächter aus der Reihe hinter mir... Also dezent vor mich hinfluchend in der Reihe 15 auf den Mittelgangplatz. Und was soll ich sagen? Der Gurt passte auch nicht! Spontan schien sich mein Bauchumfang um weitere 20 cm vergrößert zu haben! Total entnervt hab ich den Steward gebeten, mir doch eine... jetzt wirds oberpeinlich... Gurtverlängerung zu bringen!!! Den Wink mit dem Zaunpfahl hab ich verstanden, ich bin zu dick. Die untrüglichen Zeichen, dass Hosen, die vor 4 Monaten mit Müh und Not vom Gürtel gehalten wurden und jetzt ziemlich knapp sitzen hätte ich vielleicht nicht ignorieren sollen... *seufz* Zu meiner Ehrenrettung: Das Problem haben viele, wie ich mir von leidgeplagten Reisekollegen sagen lies. Dennoch: OBERPEINLICH!!! Im Flugzeug nach einer Gurtverlängerung fragen zu müssen ist die Höchststrafe!

Na gut, irgendwann nach einem etwas turbulenten Flug (ja, es war stürmisch) am Nabel der Welt gelandet. Berlin-Schönefeld-Airport. Nach weiteren 85.988 km Fußweg und allerlei Umsteigen in den öffentlichen Verkehrsmitteln bin ich 3 km vor dem Hotel total entnervt klatschnass in ein Taxi gestiegen, es hat geschüttet wie aus Kübeln. Um 10:50 Uhr am Hotel angekommen, meint die Rezeptionistin, dass mein Zimmer leider noch nicht fertig sei, ich könne aber meinen Koffer hier lassen. ZU GNÄDIG!!!

Auf die Frage, wo denn die Carstennstraße sei, meinte sie: "Ach, das ist nicht weit, vielleicht 15 Minuten zu Fuß". 15 Minuten zu Fuß im Regenguss können ganz schön lang sein. Um 11:15 Uhr komm ich also am GS an, triefend nass, übernächtigt, gereizt und richtiggehend entnervt...

Und morgen das ganze Spiel rückwärts, man darf also gespannt sein.

Mein bisheriges Fazit: Das nächste mal fahr ich Auto! Das hätte auch nicht wesentlich länger gedauert, wäre ich um 5 Uhr losgefahren, hätte ich es bis 12, 13 Uhr auch schaffen können. Und vermutlich wäre ich jetzt nicht am Rande eines Erschöpfungszustands und wesentlich gelassener am Ziel angekommen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Das Ende der großen Koalition

Gestern hatten wir das weiter unten bereits näher beschriebene "Outing". Es wird keine weibliche Übermacht geben, ab März ist Schluss mit der großen Koalition, die männliche Fraktion wird eine gemütliche 2/3-Mehrheit erreichen und ist somit uneingeschränkt beschlussfähig.


Wenn auch in unangemessener Pose, hier der endgültige, zweifelsfreie Beweis. Nach Aussage des Gynäkologen steht nicht zu befürchten, dass "er" bei der Geburt abfällt:


Ein Überhangmandat des weiblichen Hundes ist in diesem Zusammenhang nach dem Urteil der BVerfG (Björn'schen Verfassungsgerichts) nicht zulässig.

Montag, 5. Oktober 2009

Oh Du mein Zugführer!

Das vergangene Wochenende habe ich mal wieder in Pfalzgrafenweiler verbracht. Ich darf mich ja Instruktor für Führungskräftequalifikation nennen und habe von dem damit verbundenen Recht, aus dem Roherz der Freitagabend angereisten Zugführer in spe eisenharte Führungskräfte zu schmieden, ausgiebig Gebrauch machen wollen. Bereits im obligatorischen Stau auf der A81 überlegte ich mir diverse Gemeinheiten für das berühmt-berüchtigte sonntägliche Planspiel und noch allerlei andere Winkelzüge, um die Lehrgangsteilnehmer zu f(ö)ordern.

Zugegeben, meine Ansprüche an Eisen haben sich im Laufe dieses Lehrgangs doch deutlich gewandelt.

Hin und wieder habe ich den Eindruck, dass einige wenige nicht den notwendigen Ernst an der Sache sehen und den Lehrgang für ein "ich-geh-da-halt-mal-hin-und-sitze-die-Zeit-ab"-Event halten. Dieser Zahn konnte aber schnell gezogen werden und bei der Theorieprüfung zeigten sich die vorhandenen Defizite in schmerzhafter Weise. Schmerzhaft vor allem für mich bei der Korrektur der Arbeiten... Den Teilnehmern die immense Verantwortung, die sie kraft Amtes für Betroffene, eigenes Personal, Fahrzeuge und Material tragen, klarzumachen, ist sicher eine der Hauptaufgaben dieses Lehrgangs. Ich unterstelle allerdings der einen oder anderen Leitungskraft in den Kreisen, dass sie nicht den Mut aufbringen, ihren Zugführeraspiranten zu sagen, dass das wohl doch nicht so das Richtige für sie ist. Ein teurer schwarzer Peter, der den Instruktoren zugeschustert wird, wenn ihr mich fragt...

Aber dennoch, es war faszinierend und schön zugleich zu beobachten, wie aus dem Haufen teilweise nervöser Teilnehmer vom Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag Führungskräfte wurden, die entsprechende Techniken erfolgreich anwenden können, Entscheidungen treffen und tatsächlich Struktur in ein Chaos bringen können. Ich denke, die allermeisten sind auf einem guten Weg und mit etwas Praxiserfahrung wird aus ihnen doch noch der eisenharte "Highlander". Wir wissen ja: "Es kann nur einen geben!"

Alles in allem war der Lehrgang eine runde Sache und zumindest ich hatte meinen Spaß. ;-) Das Feedback der Teilnehmer war einhellig: Der beste Lehrgang, den sie bislang besucht haben. Das macht mich dann doch so ein kleinwenig stolz, irgend etwas scheinen wir ja dann doch richtig gemacht zu haben.

In diesem Sinne: Nichts ist geiler als Pfalzgrafenweiler! Bis zum nächsten mal in diesem Theater...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Schuhe

Also ich steh ja auf Slipper. Vielleicht bin ich ja auch nur zu faul oder zu doof, Schnürsenkel zu binden, aber ich finde Slipper einfach toll.

Weniger toll finde ich, wenn Slipper so aussehen:


Im Klartext heißt das: Die liebgewonnenen, mühevoll eingelaufenen Treter werden in der Mittagspause entsorgt. Unschlagbarer Vorteil einer beruflichen Tätigkeit in unmittelbarer Nähe zum Bad Cannstatter Zentrum ist, so ziemlich jeden vorstellbaren Einzelhändler innerhalb von 5 Minuten zu Fuß erreichen zu können. Und so lange wird die Sohle ja wohl am Schuh bleiben!